Gaunerzinken

Strichcodes kennen wir aus dem Supermarkt. Doch auch Einbrecher nutzen eine Art Strichcode – die sogenannten Gaunerzinken. Damit markieren Ganoven lohnende Tatorte, etwa Häuser alleinstehender Rentner – oder warnen Komplizen vor bissigen Hunden und wehrhaften Bewohnern. Wenn Sie solche Zeichen entdecken: Rufen Sie die Polizei!

Die Kritzeleien sind in der Regel an Haustüren, -wänden, Zäunen, Masten, Klingelbrettern, Briefkästen oder Türzargen aufgemalt. Oft sind sie so klein, dass sie übersehen werden. Bleiben Sie Wachsam und rufen Sie sofort die Polizei, wenn Sie entsprechende Zeichen feststellen.

Anschließend sollten die Zinken fotografiert und dann entfernt werden. Denn bei ordentlicher Fotodokumentation können die Zinken durchaus Hinweise auf die Tätergruppierung geben.

Gaunerzinken sind erstmals im 16. Jahrhundert als „Mordbrennerzeichen“ verbürgt. Mitglieder von Räuberbanden informierten sich so darüber, welches Haus überfallen und eventuell in Brand gesteckt werden sollte. Später verwendeten Landstreicher, Hausierer und Bettler die Zinken, um sich darüber zu informieren, ob die Hausbesitzer freigebig waren, Schlafplätze und warme Mahlzeiten zur Verfügung stellten oder gleich die Polizei alarmierten.

Zeichenerklärung:

Achtung! bissiger Hund

Hier gibt es etwas zu holen

Hier gibt es Geld

Fromm stellen

Hier gibt es nichts

Nicht betteln

Allein lebende Person

Alte Leute

Kein Mann im Haus

Nächtigen möglich

Frau liebt Männer

Nicht vorsprechen!

 

Merkblatt - Gaunerzinken Merkblatt - Gaunerzinken